Tjoa, lange nichts von uns hören lassen…
Das liegt daran, dass wir immernoch an der gleichen Boje hängen wie beim letzten Beitrag und dadurch irgendwie in einem langsamen Trott gelandet sind. Aber langsam und der Reihe nach:
Unser Getriebe wurde wie geplant um den 5. Januar herum ausgebaut und mitgenommen. Und auch einigermaßen schnell repariert. Es brauchte ein bisschen hin und her bis klar war, wie wir mit fehlenden Ersatzteilen umgehen aber das ließ sich klären. Aber leider haben wir bei der Gelegenheit festgestellt, dass bei unserer Einspritzpumpe 2 der 6 Kolben defekt sind. Also ist die auch in der Reparatur. Und weil wir einen 40 Jahre alten Motor haben (Emma!), ist das mit den Ersatzteilen immer so eine Sache.
Wir haben die Hoffnung, dass wir diese Woche wieder flott werden. Aber die hatten wir letzte Woche auch schon.
Zum Glück liegen wir hier recht lauschig und man kann hier durchaus Urlaub machen. Ist zwar nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben aber durchaus schön. Wir haben einen einigermaßen festen Tagesablauf mit Arbeitszeit am Vormittag und Familienzeit am Nachmittag. Inzwischen kennen wir uns auch recht gut in Le Marin aus und es fühlt sich richtig heimisch an hier.
Ursprünglich war ja unser Plan, dass wir uns jeden Tag eine Kleinigkeit am Schiff vornehmen. Nachdem es hier jeden Tag regnet und wir eine kleine undichte Stelle im Deckshaus hatten, haben wir uns das mal als Erstes vorgenommen. Also hat Pedro die vermutete undichte Stelle eingedichtet. Beim nächsten Regen allerdings kam eher mehr als weniger Wasser durch. Also haben wir nach und nach die gesamte Innenverkleidung abgenommen, um hinter das Rätsel des Wassers zu kommen. Und dabei entdeckt, dass es eine komplett vermoderte Stelle in der Wand an einem Fenster gab. Und das vermutlich dass Dach undicht ist. Deswegen haben wir das Dach komplett mit Epoxy eingedichtet und auch neu gestrichen. Es strahlt jetzt in leuchtendem weiß.
Und die vermoderte Stelle hat Pedro neu gemacht (mit tatkräftiger Hilfe von Adam).
Bzw. ist immernoch dabei. Funktional ist alles fertig aber die Verkleidungen müssen noch wieder dran. Somit ist unsere „Kleinigkeit“ ein bisschen ausgeartet und hat uns ganzschön beschäftigt.
Während wir hier so festsitzen, sehen wir natürlich viele Schiffe und Menschen kommen und gehen. So hatten wir schöne Grillabende mit Karsten von der „Stargazer“ und der Crew der „Nana“ bzw. mit den Jungs von der „Running Deer“. Immer wieder haben wir die „Ventura“ getroffen, deren Crew bei unserem Grundsitzer schon zu unserer Hilfe geeilt kam. Auf der Werft konnten wir die „Energy Observer“ (energy-observer.org) bestaunen, die hier gerade für die Fahrt in den Pazifik fit gemacht wurde.
Definitiv ein cooles Schiff! Und wir wissen natürlich inzwischen auch, wer die Langzeitbewohner unserer Bucht sind. Bei uns in der Nähe ist das Schiff mit dem coolsten Dinghy-Cover der ganzen Bucht.
Irgendwann haben wir uns dann ein Herz gefasst und sind mal hingefahren, um zu fragen, wo sie das her haben. Weil unser Dinghy braucht nämlich auch einen UV-Schutz. Und siehe da, die Bewohnerin des Schiffes näht Dinghy-Covers. Also haben wir eines bei ihr bestellt! Die Farbwahl war nicht einfach, die Wahl der Farbverteilung auch nicht, aber hier ist unser Sirenchen in neuem Glanz!
Am Sonntag haben wir uns endlich mal ein Auto gemietet und haben ein bisschen die Insel unsicher gemacht. Wir wollten zuerst zum Wasserfall von Didier wandern und danach ins „Musee de la Banane“ gehen. Als wir an Land kamen um unser Auto abzuholen gab es in der Marina überraschend einen Flohmarkt. Den haben wir uns nicht entgehen lassen und haben tatsächlich für 15 Euro wunderbare Beschläge und Lampen für Sirena gefunden und für 10 Euro eine Kraxe von Deuter. Perfekt zum Wandern! Da konnte ja nix mehr schief gehen! Dummerweise waren beide unsere Handys nicht voll geladen und unser Mietauto so eine alte Möhre, dass es keinen USB-Anschluss zum Laden gab. Also dachten wir uns, dass wir ja wohl noch in der Lage sind, nur mit einer Landkarte bewaffnet klarzukommen. Doch weit gefehlt! Wir haben es geschafft, bei der Wanderung den falschen Einstieg zu nehmen und nicht zum Wasserfall sondern zu einem verlassenen Spa zu wandern. Und auf der Fahrt zum Museum haben wir uns dreimal verfahren und kamen am Schluss 7 Minuten nach Schließung dort an. Wir haben dann noch die Atmosphäre dort genossen und sind ein bisschen rumgeschlendert. Aber wir hatten einen wunderbaren Tag! Die Wanderung war schön und vermutlich für uns genau die Richtige, da der Weg zum Wasserfall angeblich schwieriger ist und wir haben bei unserem Rumgefahre einiges von der Insel gesehen. Das nächste Mal wenn wir uns ein Auto mieten, werden wir zum Wasserfall von Didier wandern und danach ins „Musee de la Banane“ gehen!
Momentan sind wir damit beschäftigt, dass sich die Einreiseregeln für Martinique wieder verändert haben. Eigentlich wollte am 11.02. Manuel zu uns kommen, doch es ist noch unklar, ob er einreisen kann. Wir hoffen und beten!
Ansonsten beschäftigt uns immer wieder die Elternschaft und unsere Beziehung. Irgendwann haben wir mal realisiert, dass wir eigentlich gleich zwei gemeinsame „Kinder“ haben: den Adam und die Sirena. Und ich investiere mehr Zeit in Adam und Pedro mehr Zeit in Sirena. Und leider vergessen wir immer wieder uns darin gegenseitig zu sehen und wertzuschätzen. Und beide sind wir immer wieder einfach erschöpft und geschafft von dem Alltag mit einem Boot, das viel Zuwendung braucht und einem Kind, das anscheinend unendlich Energie hat. Und gemeinerweise haben wir das Luxusproblem, dass wir in einer paradisischen Umgebung sind und nicht wirklich die Schuld an schlechter Laune oder Streitigkeiten im Außen suchen können. Sondern total auf uns zurückgeworfen sind. Ganz schön doof! Nein, im Ernst: Für mich ist es gerade immer wieder gut, dankbar zu sein für die wirklich gute Situation in der wir gerade sind. Die Meldungen aus Deutschland sind nicht gerade verlockend und wir hätten unsere Reise fast nicht besser timen können. Und wie gesagt, wir haben es eigentlich echt gut hier:
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
meine lieben, wie sehr freue ich mich von euch zu hören und dass ihr in so einer traumhaften umgebung sein könnt – trotz so manchen pläsierchen in mancher hinsicht.
hier wirds immer komplizierter…
bleibt alle gesund und lasst es euch gut gehen, herzliche grüsse von unserem eingeschneiten zuhause bei -8 grad. ✨⭐️💫💞💖
hallo und danke für diesen ausführlichen bericht – da kommt gleich fernweh auf…
erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!
ver-rückt, was so alles passiert.
euch weiterhin eine gute zeit und vllt. bis april.
kuss, mamma / renate
Ich wünsche euch auch alles Gute und danke für den tollen umfangreichen Bericht und den schönen Fotos. Ich bin glücklicherweise ja auch aus Deutschland rechtzeitig weg und fühle mich hier auf den Kanaren recht wohl und will eigentlich gar nicht zurückkehren was ich aber muss die Arbeit und die Mitarbeiter warten ich kann sie nicht länger allein lassen mit dieser frustrierend in Situation in der sich Dunkelschland dank seiner unsäglichen Politik nun inzwischen befindet. Ich hab alles richtig gemacht. Gratulation dazu. Genau das richtige Zeitfenster abgepasst.