Ich könnte jeden Beitrag mit dem gleichen Satz anfangen: Es ist viel passiert!
Zur Erinnerung: im letzten Blogbeitrag hatten wir die Hoffnung, dass wir unsere Einspritzpumpe in der kommenden Woche bekommen. Und wir haben gehofft, dass Manuel zu uns einreisen darf.
Eines von Beidem ist eingetroffen! Und es war nicht die Einspritzpumpe…
Wir hatten die letzten 3 Wochen Manuel mit an Bord und haben es sehr genossen, mal wieder nicht nur wir 3 zu sein. Leider konnten wir die ganze Zeit nicht segeln gehen, da unsere Einspritzpumpe erst so kurz vor Manuels Abfahrt wieder lief und eingebaut war, dass es schlichtweg zu knapp war.
Deswegen haben wir Martinique zu Fuß per Dhingy und mit dem Auto erkundet. Wir haben den „Plage des Salines“ besucht (Manuels Lieblingsstrand hier und angeblich einer der schönsten Strände der Karibik) und verschiedene Buchten erschnorchelt.
An unserem ersten Tag mit Auto wollten wir dann den Wasserfall von Didier erwandern (ihr erinnert euch: beim letzten Mal sind wir den falschen Weg gelaufen). Diesmal sind wir richtig gestartet und nachdem wir uns durch einen unheimlichen, dunklen, von Fledermäusen bewohnten Tunnel gekämpft hatten, dachten wir, dass nichts mehr schief gehen kann. Leider hat es dann die ganze Zeit in Strömen gegossen. Irgendwann waren wir komplett durchnässt und hatten Sorge, dass Adam zu sehr auskühlt. Deswegen sind wir umgedreht. Sobald wir ein Stückchen zurückgelaufen waren, hat es aufgehört zu regnen und wir konnten so noch ein kleines Bad an einem kleineren Wasserfall nehmen. Aber den Wasserfall von Didier haben wir nicht erreicht 🙁 Danach sind wir noch zu einem Restaurant gefahren, das Manuel unbedingt besuchen wollte und haben dort noch nett am Strand gelegen und danach köstlich gegessen. So war das Tagesende zumindest schön.
Adam zeigt seiner Errungenschaft den Mond (bei Tag sichtbar!)
Am Tag drauf war unser Plan dann, das Bananenmuseum zu besuchen (zur Erinnerung: beim letzten Mal waren wir ein bisschen zu spät dran). Nachdem Pedro und ich es leider zu dem Zeitpunkt ein wenig schwer miteinander hatten, haben wir den Morgen für ein wenig Klärung genutzt und sind dann frohen Mutes in Richtung Bananenmuseum aufgebrochen. Google meinte noch, dass das Museum um 12 zu macht, aber wir wussten ja von unserem letzten Besuch, dass das Museum bis 17 Uhr offen ist. Nach einer etwas anstrengenden Fahrt mit Adam (aber diesmal ohne Verfahren!) kamen wir also um ca. 12:15 am Bananenmuseum an. Und siehe da: Google hatte Recht! Das Museum hatte nur bis 12 offen. Nach einem kleinen Wutanfall meinerseits und einem Kaltgetränk haben wir uns also auf den Weg zur Anse Dufour gemacht, um dort mit Schildkröten zu schnorcheln. Auf dem Weg dorthin haben wir uns dann allerdings verfahren und sind somit in einer anderen Bucht gelandet. Auch schön, aber leider ohne Schildkröten. Dafür mit Seesternen 🙂
Den Wasserfall von Didier haben wir am Wochenende drauf dann doch endlich noch erreicht. Und es war die vielen Versuche definitiv wert! Ein Traum-Tropen-Wasserfall!
Das Bananenmuseum haben wir allerdings nicht mehr versucht. Die Anse Dufour haben wir auch noch besucht und haben dort tatsächlich Meeresschildkröten gesehen. Eine Riesengroße und eine etwas Kleinere.
Insgesamt war die Zeit mit Manuel richtig schön und wir haben mal wieder gemerkt, wie wichtig andere Menschen für uns sind. Manuel hat uns immer wieder mit unseren Paarthemen unterstützt und mit seiner guten Laune unser Bordleben sehr bereichert!
Am Freitag ist Manuel wieder nach Berlin zurückgeflogen und am Samstag sind wir von unserer Boje aufgebrochen und in den Hafen gefahren. Mir sind tatsächlich die Tränen gekommen als wir endlich mal wieder gefahren sind. Auch wenn es nur das kurze Stückchen in den Hafen war. Ich habe da erst gemerkt, wie anstrengend diese lange, unfreiwillige Zeit an der Boje war. Ich weiß, dass es Jammern auf hohem Niveau ist und die meisten Menschen gerade sehr viel unfreier sind als wir und trotzdem hat sich in mir einiges entspannt, jetzt wo wir wieder beweglich sind.
Wir haben dann zwei Tage in der Marina verbracht, Wäsche gewaschen und Proviant eingekauft und sind dann losgezogen, um für eine Woche unterwegs zu sein und endlich die Buchten von Martinique zu erkunden. Die Einspritzpumpe ist noch nicht ganz so wie sie sein sollte, die Leerlaufdrehzahl ist sehr hoch. Wir beobachten jetzt, wie sie sich verhält.
Momentan sind wir nun in der „Grande Anse d´ Arlet“ bei kristallklarem Wasser und mit Meeresschildkröten.
Ich bin ja immernoch damit beschäftigt, meine Lebensfreude wiederzufinden und eine Sache, die ich mir vorgenommen hatte, war es, tauchen zu lernen. Und als wir heute an einer Tauchschule vorbeigelaufen sind, haben wir direkt die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und morgen werde ich nun meinen ersten Tauchgang machen. Auf Französisch heißt so ein erster Tauchgang „baptême“, also Taufe. Und ich freue mich riesig drauf. Für mich ist es ein weiterer Schritt, mich mit dem Ozean vertraut zu machen und Vertrauen zu gewinnen.
Die nächsten Tage wollen wir dann weiter Richtung Norden fahren und in Buchten ankern. Wir werden dann berichten, wie es uns weiter ergeht.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
ich drücke ganz feste die daumen, dass es eine gute zeit wird… wie gerne wäre ich bei euch, in der sonne…
Hallo Renate,
na wann kommst Due denn?
– der Adam würde sich recht über seine Oma freuen,
und wir auch !
LG aus der Ankerbucht Anset Noir in Martinique