So sitzen wir also wieder in Le Marin.
Erstmal hat es sich ein bisschen wie nach Hause kommen angefühlt, als wir ENDLICH aus St. Anne nach Marin hineingeschleppt wurden. In St. Anne lagen wir manövrierunfähig bei recht viel Wind vor Anker und hatten für 2 Tage nicht mal das Beiboot weil dessen Motor plötzlich auch nicht mehr wollte. Ich nenne diese 2 Tage im Nachhinein das “Tal der Tränen”. Wir waren beide am Ende und haben tatsächlich überlegt, einfach einen Flug nach Deutschland zu buchen. Weil wir nicht mehr weiterwussten und -konnten.
Aber mit dem Ankommen an der Boje in Marin hat sich auch unser Innenzustand wieder gebessert und wir haben Ostern mit Eiersuchen und Tauchen verbracht. Wir haben uns die Ganze Zeit gewundert, dass alle Restaurants zu hatten und dachten schon, dass die Sitten in Frankreich anscheinend anders sind als in Deutschland und an Feiertagen daheim gegessen wird. Aber weit gefehlt, wir haben dann bei einem Pläuschchen mit deutschen Tauchern in meiner Tauchschule erfahren, dass sich nun auch hier die Coronamaßnahmen verschärft haben. Wir waren so mit unserem persönlichen Drama beschäftigt, dass wir das garnicht mitbekommen haben. Aber momentan gilt: keine Restaurants oder Kneipen oder Cafes sind mehr offen (TakeAway gibts schon noch); es gilt eine Ausgangssperre zwischen 19:00 und 5:00; tagsüber darf man sich maximal 10 km von seinem Zuhause entfernen außer man hat einen guten Grund; Zum Glück sind wir momentan ja eh nicht so die Nachtschwärmer, deswegen schränkt uns das nicht sooooo sehr ein. Und tatsächlich wurden wir bei all unseren Fahrten bisher noch nicht kontrolliert.
Ich war noch dreimal Tauchen und habe jetzt den PADI Open Water Diver abgeschlossen. Juhuuuuu! Das heißt, dass ich jetzt auf unserer weiteren Reise leicht Tauchgänge machen kann und das Meer nochmal ganz anders kennenlernen darf.

Wir haben selber Knete gemacht und jetzt klebt in sämtlichen Ritzen auf dem Vordeck bunte Knete 🙂 Zum Glück ist die wasserlöslich und wird wohl mit dem nächsten richtigen Regen weggeschwemmt. (Hier das Rezept falls jemand das auch machen möchte)

Ich habe mich drangemacht, unsere ganzen Beschriftungen zu polieren und neu zu streichen. Ich bin noch nicht ganz fertig, deswegen gibts das Nachher-Photo von unserem Heck erst im nächsten Eintrag. Generell vergessen wir ständig entweder das Vorher- oder das Nachherphoto.


Wie ihr vermutlich aus den Nachrichten mitbekommen habt, ist auf St. Vincent momentan ein Vulkanausbruch, der wahnsinnig viel Asche in die Atmosphäre bläst. St. Vincent ist die übernächste Insel in Richtung Süden von Martinique aus und wir haben hier manchmal recht viel Staub in der Luft und Schwefelgeruch. Die Situation auf St. Vincent scheint recht schrecklich gewesen zu sein, es fehlte in den Notunterkünften an Trinkwasser und Nahrung. Hier wurden vor dem Supermarkt fleissig Spenden in Form von Wasser und Nahrung gesammelt. Angeblich hat sich die Situation inzwischen ein bisschen entspannt, nachdem sich alles eingeruckelt hat.

Gestern und heute haben wir unser Beiboot “Sirenchen” an Bord geholt und saubergemacht und Lenzventil gewechselt und neue Griffe angebracht. Jetzt strahlt sie wieder richtig.
Und wir waren in der Zeitung! Wir haben der MAZ (Märkische Allgemeine Zeitung) mal Bescheid gesagt, was wir gerade so anstellen, weil es sich irgendwie verbundener anfühlt wenn die Menschen daheim wissen, wo wir gerade sind. Und prompt kam dann die Bild am Sonntag um die Ecke und hat auch einen kleinen Bericht über uns gebracht. Hier die Links: MAZ-Artikel und BamS-Artikel. Leider braucht man für den MAZ-Artikel ein Abo.
Maschinentechnisch sind wir guter Hoffnung. Pedro und Ralph (unser Mechaniker) haben unser Getriebe mal aufgemacht und die Probleme waren recht deutlich sichtbar. Deswegen haben wir Ersatzteile bestellt, die auch atemberaubend schnell hier waren. Das sind wir garnicht mehr gewöhnt, nachdem hier immer alles recht lange dauert. Morgen wird es mit dem Einbau losgehen. Und die Einspritzpumpe wurde nochmal von der Spezialfirma “behandelt”. Die haben anscheinend sogar extra mit einem alten Mechaniker in Paris telefoniert, der sich mit unserem Modell noch auskennt. Sie ist jetzt auf jeden Fall hier und sollte sie beim nächsten Test immernoch nicht richtig gehen, dann kommt der Spezialist zu uns aufs Schiff und guckt sich das hier mal an. Es passieren also durchaus erfreuliche Dinge.
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Rebecca du siehst ja aus wie eine echte Latina – braungebrannt und lebensfroh 🌞🍀💞
Euch allen weiterhin alles Gute und viel Zuversicht, wenn mal was nicht so passt❣️
Super toller Bericht
Toll das du so viel tauchst Becci, beste Art die Zeit zu nutzen…ich drück euch aus der Ferne ! Und süsser Artikel in der Maz!