Nun von der Werft weg sind wir nach Hillsborough – dem Hauptdorf gefahren um nochmal einzukaufen. Hier gibt es nämlich Baguette und alle tropischen Früchte, die das Herz begehrt – manche sogar die das deutsch-österreichische Herz noch nicht mal kennt!

Am Abend nach Sonnenuntergang machen wir achtern im Cockpit immer Licht an – dann versammeln sich immer viele Fische unter uns und an unserem Schiff. In Carriacou ist es besonders stark weil fast alles Naturschutzgebiet ist in dem auch Angeln verboten ist. In dieser Nacht kommen aber riesige Fische – so 6 bis 10 Stück zwischen 1,5m und 2,5 m lang! Man traut sich jedenfalls nicht mehr ins Wasser. Wir denken erst dass es Ammenhaie sein könnten und finden dann aber raus, dass es Tarpone sind, ein tropischer Fisch – der auch ein sehr guter Speisefisch ist – nur ja für unsere Pfanne sind die alle zu groß, und Sie sind ja auch nur deswegen so unbekümmert weil Sie wohl wissen, dass Ihnen hier nix passiert, im Naturschutzgebiet. Interessant, dass ein gewaltfreies Gedankenfeld sofort anderes Handeln mit größerem Vertrauen auch bei der Tierwelt hervorruft! Das zeigt, dass eine andere Welt möglich ist – hier mit mehr Vertrauen zwischen allen Lebewesen!

Am nächsten Morgen – Anker auf und Ablegen in Richtung Grenada – ca. 40 sm.

Nach dem Frühstück war es soweit: ich hole die Fernsteuerung für die Ankerwinde, mache alles bereit – und es tut sich nichts  – die Winde dreht nicht. Dann begann ein sportlicher Morgen, ich musste 40m 12 mm Ankerkette und den Anker von Hand hochholen – alles in allem ca. 150 kg!

Nach getaner Arbeit freute ich mich mal wieder über meinen starken Körper und strich das heutige Sportprogramm von meinen täglichen Vorsätzen, dafür habe ich die Reparaturliste um den Punkt Ankerwinde erweitert.

Wir segeln los und ich ziehe ein Segel nach dem anderen raus und hoch bis wir mit Vollzeug segeln – auch mit Flipper. Alle 5 Segel am Wind sind mit 155 m² im Einsatz und treiben die Sirena mit 7-8 kn Fahrt voran.

Es  kommt eine kleine Mittagsflaute, der wir aber nach ca. 1 Stunde entkommen und weiter gen Süden segeln. Sirena breitet Ihre Flügel aus, und es macht richtig Spaß. Und Ihre Seele spannte weit Ihre Flügel aus, flog über weite Meere – als flöge Sie nach Haus!

Wir segeln mit einem Schnitt von knapp 7 Knoten und sind schon nach 5h40 da.Wir kommen trotzdem 10 Min nach Schluss der Marine an und legen so an der Tankstelle an. Diese müssen wir erstmal suchen und finden uns mit unserem großen Schiff in einer engen Gasse wieder. Leider ist da nicht die Tankstelle. Zum Glück taucht dann ein Marinero auf, verrät uns, wo die Tankstelle ist und hilft uns mit den Leinen – sehr freundlich und sympathisch!

Hier, in St. George – der Hauptstadt Grenadas, angelandet, melde ich uns am nächsten Morgen an – in der Marina. Wir warten hier auf Renate – Mama von Becci und Oma von Adam – die schon heute aus der Quarantäne kommen soll – und ja, es klappt! Um 1000 ist Sie schon an Bord und unsere gemeinsame 3-wöchige Zeit an Bord kann beginnen. Adam begrüßt Sie strahlend mit Oma Ama Oma! Und schnappt Sie sich gleich um mit Mama zusammen alles Mögliche zu erkunden, und zu entdecken. Adam kann jetzt seinen Namen sagen – stolz! Adam Schiller! Das sagt er der Oma auch!

Ich repariere die 2 Tage die Ankerwinde und habe Erfolg!– obwohl ich beim E-Motor zerlegen gezittert habe, dass ich das gebrechliche Ding wieder richtig zusammengebaut bekomme. Mir läuft der Schweiß beim Schrauben von der Stirn! Aber es hat sich gelohnt, die Winde geht wieder!

Die Gemüsehändler und Obsthändler sind hier keine Bauersfrauen, sondern eher Rastas die auch mal gerne einen Kiffen 😊. Wir sind 2 Tage in der Hauptstadt und segeln dann in den Süden weiter zur True Blue Bay und Prickly Bay.

Beide Buchten sind sehr schön und Grenada sehr friedlich und freundlich. Hier essen wir seit langem wieder Pizza! lecker, lecker!– nach den ganzen Lockdowns.

13.10.2021 Pedro Andreas Schiller