Renates Grenadareise!

in Blog, Karibik, Restart und Anreise

Abschied von Grenada – nach 3 ereignisreichen Wochen auf der Spice Isle duftet meine Kabine nun nach Zimt, Sternanis und Nelken. Ich schwelge in den Düften der Insel.

Muskatnüsse mit und ohne Macis
Ein Muskatnussbaum

Es gäbe vieles zu erzählen über diese fremdartige Welt mit ihren Gerüchen, Geräuschen und jede Menge Eindrücken von Land und Leuten, prächtigen Blüten, Bananen- und Mangobäumen und vielem mehr.

Heute morgen wurde ich von Adams Geschichten geweckt. „Boje – fang – Mama“ klang es durch das Schiff – Mama hat die Boje gefangen, an der wir dann festgemacht haben.
„Lecke – Papa – bwille“ – Papa hat mit der Taucherbrille eine Schnecke hochgetaucht – das hat er mir schon ganz am Anfang erzählt.
„Pitta – lecka, lecka“ und „Eis – lecka, lecka“ – 😊 – er hat Pizza und Eis für sich entdeckt, sehr zum Entsetzen seiner Mama 😂😂.
„Mama – tauchen“ – ja, die Mama ist tauchen gegangen…
„Auto – laut“ – ein Feuerwehrauto hat direkt neben uns seine Sirene losgehen lassen – laut, laut, laut!
Spannend, wie er sein Erleben der Welt mitteilt – er entdeckt gerade das Wort für sich; man darf gespannt sein!
Das Wort „Juchu“ hat es ihm ebenfalls angetan: er kommt dann ganz schnell gelaufen, ich fange ihn auf und lasse ihn fliegen – er kann schier nicht genug davon bekommen.
Ein großer Spaß ist es für uns zwei, Adam und mich, am morgen das Obst für unser Müsli klein zu schneiden. Wenn dann etwas auf den Boden fällt und ich ihn bitte, es aufzuheben sagt er „Ameise“ – ja, die Ameisen wollen wir nicht auf dem Schiff haben, sagt die Mama…

Becci, Adam und ich haben mit mehreren Ausflügen die Insel erkundet – sind ganz viel Bus gefahren, haben das Bussystem hier erforscht. Die Busse fahren nicht nach Fahrplan sondern nach Bedarf – so gibt es weder Fahrplan noch Routenbeschreibungen. Da manche Linien dann auch noch verschiedene Zielorte anfahren, mußten wir schauen, dass wir im richtigen Bus landen. Das glückte dank freundlicher Unterstützung der Locals prima.
Die Busse fahren vom Busbahnhof in St. George`s los, wenn sie voll sind – 16 Personen in so einem Kleinbus – dicht vollgepackt, eng aber meistens eine tolle Atmosphäre dank der Menschen und der Musik – laute Reggaemusik erzeugt Karibik-feeling!
Häufig hatten wir hier längere Wartezteiten, bis es dann losging – in einem Affenzahn die kurvigen Bergstraßen hoch in den Regenwald.
Adam war dabei immer ganz fasziniert – saß ohne einen Mucks zu sagen auf seinem Sitz und schaute hinaus – oft schlief er während der Fahrt einfach ein; mal an die Mama, mal an mich gekuschelt – alles gut!

Immer wieder zog es uns in den Regenwald, dieses faszinierende Biotop mit riesig großen Pflanzen – 20 bis 30 m hohen, zum Teil armdicken Bambusrohren, riesigen Farnen und vielen mehr. Feucht und warm aber absolut beeindruckend.
Ich liebe Wasserfälle und habe mich schon vor meinem Aufbruch aus Deutschland auf Wanderungen zu Wasserfällen gefreut – ich kam voll auf meine Kosten! Es gibt ziemlich viele auf Grenada. Wir konnten nicht zu allen gehen, hatten jedoch viel Freude an denen, die wir besuchten. Immer mit viel Zeit für Picknick und Baden. Adam liebt das Baden und das ins Wasser springen – es ist köstlich, zu sehen, wie sich dieser kleine Kerl voller Wonne ins Wasser stürzt und dann lachend wieder auftaucht.
Es war eine schöne Familienzeit – sehr gefreut hat mich natürlich, daß mein kleiner Enkel sehr schnell ganz vertrauensvoll war. Herzerwärmend sein „Oma“ mit einem charmanten Strahlen…

Einige Male waren wir zum Baden an der Grand Anse, angeblich einem der schönsten Strände der Welt. Ein langer, weißer Sandstrand mit ganz feinem Sand, fast wie Mehl. Adams große Freude: hineinlaufen, hinfallen und geschmissen werden – wie ein kleines Stehaufmännchen blobbte er mit seinem Schwimmjackei immer wieder an die Oberfläche.

Nach dem Toben…

Unser erstes Ausflugssziel waren die Annandale Waterfalls – da war auch Pedro mit von der Partie und wir hatten eine köstliche feucht-fröhliche Zeit im Becken unterhalb des Wasserfalls, konnten hineinspringen und hinter den Wasserfall gehen. Zum Abschluß gingen wir in ein Café, wo wir dann in Hängematten abhängen konnten – what a feeling!

Zum Grand Etang Lake – in ca. 500 m Höhe über NN klettert die Straße durch den Regenwald nach oben. Hier ist es etwas kühler als unten – sehr angenehm! Ein vulkanischer, fast runder Kratersee der in der Mitte ziemlich tief sein soll. Rundherum Berge – der Kraterrand – faszinierende Kulisse. Und immer wieder Blumen, an denen man riechen kann…

Das Belmont Estate – eine Schokoladenfabrik. Hierher war unsere längste Fahrt – mit 2 mal umsteigen brauchten wir gut 2 Stunden, bis wir an unserem Ziel ankamen. Der Aufwand hat sich jedoch gelohnt! Köstlichkeiten ohne Milch, verfeinert mit heimischen Kräutern – ein Traum, zart schmelzend auf der Zunge. Da Kakaobäume Schatten brauchen, wachsen sie zwischen Orangen, Bananen, Mangos, golden Apples und noch weiteren Früchten, die ihnen auch Aroma geben.

Viele leckere Schokoladen…
Wir helfen dem Kakao beim Trocknen

Die seven sisters – sieben Wasserfälle hintereinander – wir besuchten die ersten 2 davon, denn von den hinteren kommt man nur wieder weg, indem man die Fälle herunter springt; das wollten wir mit Adam nicht ausprobieren. Es war eine wunderbare Wanderung durch den Regenwald. Rote Erde, schmale Pfade, steile Abhänge – abenteuerlich! Wir hatten ein wenig Bedenken, wie wir das Zurück hinkriegen, da es eh feucht war und uns dann noch ein heftiger Regenschauer überraschte. Doch es war einfacher als erwartet. Wir waren hier ganz alleine und genossen es, nackt baden zu können und Adam hatte viel Spaß, Steine im Wasser „blobben“ zu lassen – das Geräusch gefiel ihm.

Two of Seven Sisters
Adam liebt es, an Blumen zu riechen

Auch für unsere Rückfahrten benutzten wir die Busse – „warten auf den Bus“, denn sie fahren nicht so häufig und sind manchmal einfach auch schon voll belegt. Aber irgendwann klappt es dann doch, dass man einen ride bekommt.

Warten auf den Bus

Ein köstlicher Abschluß war dann heute noch, dass ich auf den Mast gezogen wurde um die Sea-Shepherd-Flagge zu retten, die der Wind zerrissen hatte – ein wunderbarer Überblick ergab sich.

So geht es einem bei Hand gegen Koje!

Letzte Fahrt…

Seltsam, wie schnell die Zeit vergeht – erst erscheinen 3 Wochen gaaanz lang – und plötzlich ist schon der letzte Tag da….

Liebe Grüße, Renate

Riesige vertrauensvolle Fische und schnelles Segeln nach Grenada
Adventsegeln inder Karibik – ein besinnlicher Törn!

7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Karer Gabriele
    27. Oktober 2021 09:11

    Danke für den ausführlichen und teils amüsanten Bericht von Adam‘s Oma. Liebe Grüße an alle von Adam‘s Tante Gaby

    Antworten
  • Ricky Enzendorfer
    27. Oktober 2021 11:33

    Wunderbare Fotos und schöne Erlebnisse in einer herrlichen Landschaft. Danke fürs Teilen unf liebe Grüße aus Österreich von Ricky (auch Adams Tante)

    Antworten
  • Hallo Renate,
    danke fürs Teilen – für den interessanten Bericht und die tollen Fotos! Ich wünsche dir ein gutes Ankommen in Belzig.
    Herbstliche Grüße aus der Pfalz,
    Christiane

    Antworten
  • Angelika Rosina Popp
    31. Oktober 2021 04:35

    Was für ein wundervoller, gelungener Bericht von Eurer Reise!
    Samt der schönen, beeindruckenden Bilder…

    Rosina

    Antworten
  • waltraud murray
    9. November 2021 08:55

    Hallo ihr Lieben, heute habe ich eure Bilder und die Geschichte dazu gesehen und gelesen…macht Mut ! freut mich, dass ihr Natur pur erlebt… lg Waltraud

    Antworten

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