Oder wie man mit einfacher Technik zu Wasser und Energie kommt.
Nun ein Teil meiner Reise ist, dass ich immer wieder vieles an dem Schiff verbessere, aber manches auch vereinfache und vor allem neues dazubaue.
Regenwassernutzung? Wie kann das auf dem Schiff gehen?
Wir haben uns recht lange damit beschäftigt wie wir Regenwasser sammeln können und in unsere Tanks bekommen, und vor allem bei jedem Regen darüber geärgert dass wir noch keine Regenwassersammelanlage haben.
Nach sehr vielen Ideen bis hin zum Entwerfen neuer Sonnenschutzdächer welche auch mit Regenwassersammlung kombiniert sind, sind wir auf die einfachste Idee gekommen die ja auch jedem Menschen einfallen kann.
Wir haben ja ein Sonnenschutzdach – ein schon etwas betagtes Gewebetuch. Aber gerade deswegen haben wir uns nicht gescheut es zu verändern und vielleicht auch ein Loch rein zu machen. Wir haben es wie gewohnt aufgespannt und geschaut wo sich das Wasser bei einem Regen sammelt, und genau da ein Loch gemacht und erst mal einen Eimer drunter gestellt. In das Loch habe ich dann einen Borddurchlass eingesetzt und dann einen Schlauch direkt in den Wassertank 🙂 so haben wir eine einfache und komfortable Wassersammlung und bei den kurzen kräftigen Regensqualls in der Karibik landen da auch schon mal 5-10 l Wasser auf jeder Schiffsseite in den Tanks 🙂
Wellengenerator – das geheimnisvolle Ding generiert keine Wellen -(wie man bei dem Namen denken könnt) sondern macht aus der Drehbewegung unserer Antriebswelle während dem Segeln elektrische Energie.
Mich hat schon vor der Atlantiküberquerung beschäftigt wie wir beim Segeln zu Energie kommen um z.B. den Autopiloten mit Strom zu versorgen. Unsere Schiffswelle dreht sich beim Segeln ab ca. 4 kn Fahrt durchs Wasser sehr kraftvoll mit, so dass man Sie von Hand nicht stoppen kann. Da dachte ich mir, dass diese Energie ja nutzbar gemacht werden kann. Ich habe dann in Lanzarote auf die Antriebswelle schon mal zusätzlich eine 200 mm Riemenscheibe montiert um eine zusätzliche Lichtmaschine anzutreiben. Ich hatte aber vorm Atlantik keine Zeit mehr den Generator zu montieren. So kam es, dass wir mitten auf dem Atlantik jeden tag am Abend min. 1 h den Motor laufen lassen mussten um den Strom für die Nacht zu generieren.
Das hat mich so genervt dass ich die Lichtmaschine dann während der Fahrt eingebaut habe. Und ja sie hat gedreht aber es war kein Anschlussplan dabei und so wusste ich nicht recht wo welches Kabel anschliessen, die Lichtmaschine hat leider nichts geliefert und am Ende habe ich ihr dann noch im Atlantikschwell einen Kurzen verpasst.
In Martinique angekommen habe ich mich dann noch einmal mit der Materie befasst und kam zu dem Schluss dass ich eine Lichtmaschine mit sehr niedriger Drehzahl brauche damit hier Strom generiert werden kann. Und ich habe eine gefunden – Dank Bartels Yachttechnik konnte ich einen Powergenerator kaufen, habe dem ein Fundament gebaut, alles angeschlossen inkl. Leistungsregler und siehe da: er läuft und produziert ab 4 kn Fahrt Strom und ab 6,5 kn so viel dass der Autopilot vom Powergenerator gespeist wird. Den Rest macht dann unter Tags unsere Solaranlage. Wir haben es schon ausprobiert und konnten 24 h ohne zusätzlichen Motorlauf segeln! Ziel erreicht! Jetzt sind wir wirklich ein Segelschiff!
Wir müssen nicht mehr motoren um Strom für unseren Bedarf zu generieren, sondern dass erledigt unsere Fahrtenergie beim Segeln!
6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
tolle leistung – wir gratulieren 👏
😃 gute Idee das Regenwasser zu sammeln. Wird das auch vor Gebrauch gefiltert?
Gratulation und Bewunderung, das zu können.
Super – herzliche Grüsse und Glückwünsche für das neue Jahr!
Hallo ihr Lieben, ich freue mich immer wieder von euch zu hören. Die besten Wünsche fürs neue Jahr und ganz liebe Grüße Samyo
super! bin begeistert.
viel spaß noch!!!