Nachdem wir meine Schwester Ricky und Ihren Mann Hans verabschiedet hatten, sind wir am 21.12 von Fort-de-France nach le Marin (Martinique) gesegelt. Es war ein schöner Segeltag und wir haben unsere frühere Teststrecke gegen Wind und Strom nach Marin leicht gemeistert.
Irgendwie freuen wir uns schon auf Marin – es fühlt sich da an wie zu Hause für uns – wir waren ja 8 Monate nicht ganz freiwillig da – und jetzt aber ist es einfach super den Anker im Hurrikan Hole fallen zu lassen, zu wissen wo es morgen früh das beste Baguette gibt, wo man was einkauft, egal ob Schrauben oder Käse, und wo die Freunde sind, die uns auch die ganze Zeit an unserer Reparaturboje begleitet hatten. Wir verbringen wieder einen Monat hier im Hurrikan Hole – es ist hier superruhig und doch recht nahe am Hafen.
Jeden Morgen fahre ich mit Adam Baguette – und manchmal auch Croissants – holen und die neuesten kleinen Hafenkatzen besuchen. Adam ist stadtbekannt – alle freuen sich über Ihn, und viele schenken ihm was, spätestens dann, wenn er bezahlt und laut „merci beaucoup“ und im Anschluss „bayabay“ ruft.
Adam ist der Star unter den Laufradfahrern und er heizt allen nach und danvon!
Wir feiern hier Weihnachten, das neue Jahr und auch Beccis 37. Geburtstag.
Adam bekommt an Weihnachten ein Laufrad – steigt auf und fährt sofort damit los – auch durch eine dichte Menschenmenge am 23.12 (wir konnten es nicht verheimlichen) mit den Ausrufen „Tatütata, Tatütata“ gehen alle zur Seite und Adam kann zu seiner Lieblingsrutsche fahren.
Und ja wir machen sehr wichtige Reparaturen und Vorbereitungsarbeiten für unsere bevorstehende Atlantiküberquerung.
Wir bauen Wanten Stufen (weil die Sirena diese mal hatte) – auch wegen der Schönheit, und wir dichten den ewig undichten Wassertank Steuerbords ab – der immer mit und ohne Wasserverbrauch schon nach 2 Tagen leer war! Die Suche nach einem lebensmittelunbedenklichen Dichtstoff hat allein 2 Wochen gedauert und ja, dann ausgeführt – davor den Tank gereinigt, und wir müssen Ihn dann 4 Wochen trocknen lassen! – Es hat aber funktioniert!
Adam und Papa am Strand während die Mama tauchen ist






Und ja, wir treffen nochmal alle an unser Herz gewachsenen Freunde und auch Adams Lieblingsfreundin Ninon! die gleichaltrig ist – sie senden sich auch 1 Monat danach noch jede Woche ein kleines Vid zu 😊
Am 22.01 – nach 1 Monat! Legen wir dann mit etwas Wehmut ab, aber auch mit dem Gefühl, dass wir in ein paar Jahren wieder kommen.
Ja wir segeln wieder nach Fort-de-France – hauptsächlich um da Sushi zu essen – weil es da das beste Sushi in Martinique und vielleicht in der Karibik gibt – ein Geburtstagsgeschenk für Becci!
Hier treffen wir auch Seglerfreunde – Wolfgang und Claudia die wir in Grenada kennen gelernt haben, und bleiben dann noch einen Tag länger, und gehen mit denen gleich wieder Sushi essen, weil es so gut schmeckt. Mit Adam muss ich in diesen 3 Tagen immer wieder zu einem Karussell mit Autos in denen er ganz stolz drin sitzt und immer und immer und immer wieder bei französischer Musik im Kreis fährt.
Dann aber legen wir ab nach St. Pierre, der Versunkenen Stadt – hier gibt es eine Geschichte dazu…
Als die Europäer die Kariben auf der Insel bis auf den letzten Mann ausrotteten, verfluchte der letzte Karibe im Gefängnis die Besatzer und wünschte Ihnen die Rache des Vulkans an den Hals, bevor er in seiner Zelle verendete.
Der Vulkan brach 100 Jahre später aus, er vernichtete die damalige Hauptstadt vollständig und inkl. Tsunami auch alle 15 Schiffe, die davor ankerten.
Überlebt hat nur 1 Mann im Gefängnis von St. Pierre (die Reinkarnation des damaligen letzten Kariben?)
Durch die vielen Traditionsschiffwracks ist St Pierre einer der beliebtesten Tauchspots in der Karibik.
Am 26.01 legen wir endlich ab und segeln nach Dominika – wo wir uns in der Prinz Roberts Bucht ausschlafen. In der Prinz Roberts Bucht haben wir noch das deutsche Traditions- und Segelschulschiff die „Thor Heyerdahl“ – das segelnde Klassenzimmer – getroffen. Hier kann man die 10.Klasse drauf machen und muss Praktika in Guatemala und Costa Rica machen – ein cooles Projekt. Wir überlegen jetzt schon anzufangen, Geld zurückzulegen, damit der Adam dort zur Schule gehen kann.


Am nächsten Morgen geht es weiter zu den Iles des Saintes (Guadeloupe) wo wir in einer der schönsten Buchten der Welt an einer Boje festmachen und das Leben und die französische Küche der dort ansässigen Bretonen genießen. Man muss Bretone sein, (weil Bretonen die Inseln als erstes besiedelten) um hier sesshaft zu werden und dazuzugehören – und alle Einwohner afrikanischer Abstammung sind hier freiwillig da, deswegen gibt es sehr wenig Spannungen in der Bevölkerung, auch weil alle zum Fischfang kamen und nicht wegen Plantagen gebraucht wurden.

Herzlich Pedro Andreas Schiller
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Herzlichen Dank für den tollen Bericht. Die Bilder meiner Karibikreisen sind wieder ganz präsent.
Dein Sohn wird dir optisch immer ähnlicher.
Wir haben hier gerade Orkan.
Hallo Bettina, schön dass Du immer mitlest.
PS mussten auch grad vor Anker einen Sturm abwettern …
Unsere Lieben, einmal mehr packt uns (mich!) das Fernweh. Danke, dass wir euch durch eure Berichte begleiten können. Vielleicht mag dann ja Felix den Adam auf die Thor Heyerdahl begleiten :-))
– a bissal seetüchtig ist ja auch er schon. Zurzeit ist er allerdings auch recht gern im nahen Kuhstall, wo bald ein Kälbchen zur Welt kommt…
Noch viele schöne weitere Segeltage wünscht ich euch herzlich
danke Greti – das ist eine gute Idee mit den beiden auf der Thor Heyedahl!