Die Reise zu den Grenadines – Angekommen, Glück im Unglück, Vorfreude auf die Tabago Cays

in Blog, Karibik, Törns

Nacherzählung von der Dezemberreise 05 bis 08.12. 2021

Wir waren wirklich schnell da – sind in Martinique erst um 4:00 nachmittags losgesegelt und waren schon um 10:00 in der Früh da, die Segelnacht war etwas rauh, aber es hat um uns gerauscht und die Sterne haben uns immer wieder begleitet und den Weg gezeigt. So waren die 125 sm mit einem Schnitt von 7,8KN durchsegelt – das ist wirklich zügig für unser Schiff. Der Wind war immer zwischen 18 und 30 KN, was wirklich manchmal eine steife Brise war.

Mit voller Garderobe gen Süden

Meine Schwester Ricki liebt diese Nachtfahrten, und wir konnten uns gut abwechseln, Hans und Ricki haben die Hundewache übernommen von 0200 bis in der Früh! Das war super für uns.

Ricky und Hans bei Ihrer Wache

Trotz allem bin ich in der Bar in Union Island dann beim Warten auf unsere Einreisepapiere gemütlich am Sofa eingeschlafen anstatt meinen Cafe zu trinken und mich zu ärgen warum das schon wieder so lange geht! Die Zollagentin hat mich dann schmunzelnd geweckt und mir die fertigen Papiere in die Hand gedrückt.

In Union Island ist wohl das Ankommensgebäude für die Segler das Beste – dahinter werden die Behausungen und das Leben sofort einfacher und rudimentärer.

Wir kaufen Fisch und Bananabrot (eine karibische Köstlichkeit, die wir erst jetzt kennen lernen) von einem Boothändler (also, einem Händler, der von seinem Boot aus verkauft), ich zerlege den Fisch mit Hans zusammen und brate ihn dann.

Es ist ein fürstliches Mal – leider müssen wir uns wegen Regen in den Salon zum Essen verziehen. Da ist es dann auch passiert, die Fähre hupte laut – und wir dachten was haben die denn?!? Und dann kam ein Dhingy an unser Boot und rief irgendwas aufgeregt zu uns hinein, wir standen etwas widerwillig auf, da wir ja unseren Fisch nicht aufessen konnten. Der Mann hat uns unsere gebrochene Leine am Bug gezeigt und wir sind abgetrieben, während wir genüsslich gegessen haben – wir hingen nicht mehr an unserer Boje sondern waren 10 m vor der Kaimauer und der Fähre, und sind fast auf das Riff getrieben.

Mit hängen und würgen haben wir es in stockdunkler Nacht, aber mit super Hilfe durch unseren Schutzengel, den unbekannten Seglerfreund, an eine andere Boje geschafft wo wir dann 2 Leinen gelegt haben, und dann trotz Boje den Ankeralarm eingestellt haben – nur so konnten wir schlafen. Am nächsten Morgen schaute ich mir das Rätsel an und die Leine schaute aus, wie wenn sie durchgeschnitten worden wäre, und ja es gibt aber keine Erklärung für eine Motivation dafür, außer der Fischverkäufer der uns einen noch größeren Fisch verkaufen wollte, uns hat aber der Kleinere gereicht. Die einzige Erklärung, die uns einfällt: Das Seeungeheuer aus der Grand Anse auf Martinique hat uns verfolgt!

Froh waren wir alle, dass wir da gut rauskamen. Ab jetzt haben wir an jeder Boje 2 Leinen gelegt und auch den Ankeralarm gesetzt.

Am nächsten Tag segeln wir um die Insel in eine sehr bezaubernde Bucht, wo wir gleich von Secki empfangen wurden, der uns zum Grillabend in seine Kneipe verführt.

Es war ein lustiger und beschwingter Abend, mit Musik und wirklich gutem Essen von Secki und vor allem von den beiden karibischen Frauen, die mit Ihren recht runden Formen ganz offen den Laden führten – manchmal auch dominierten 😊 Es war ein bunt gemischtes Publikum. Besonders war eine Horde junger Bretonen, die zwar kein Wort Englisch konnten aber dafür ein grandioses bretonisches Lied zum Besten gaben.

Am nächsten Tag haben Ricky und Hans wieder eine Wanderung gemacht und wir sind mit dem Dhingy zusammen mit Adam zum Schnorcheln gefahren – die Unterwasserwelt war wirklich berauschend!

Becci macht mit Adam ein Sundowner Bad

Zurück an Bord hat ein Jetskifahrer, der einer Supermotoryacht entsprang, die Bucht unsicher gemacht – Jetskis sind auf den Grenadines verboten; eine sehr weise Entscheidung – so wurde er von uns und mehreren Seglern ständig angehupt und angefunkt, so lange bis er aufhörte.

Ich denke Segler mögen keine Jetskis.

Wir machen unser Schiff klar, um am nächsten Tag in die Tobago Cays zu segeln – eine Landschaft von mehreren kleinen Inseln, welche von Riffen umgeben sind. Dadurch ist wenig Schwell und man kann hervorragend Ankern oder an Boje liegen, und schnorcheln – nur der Wind ist gleich stark wie mitten auf dem Atlantik!

Die Tobago Cays sind ein einziges Naturschutzgebiet und wir sind gespannt. Uns wurde von allen Leuten vorgeschwärmt, wie traumhaft es dort sein soll.

Liebe Grüße, Pedro Andreas Schiller

Regenwassersammlung und Wellengenerator
Die Reise zu den Grenadines – Piraten, Snobs und die schönste Bucht der Welt

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