Ein frohes neues Jahr euch Allen!
Wir sind erfolgreich wenn auch recht geruhsam nach 2021 gerutscht.
Der Weg dahin war nicht so einfach. Wie im letzten Beitrag erwähnt, wollten wir Heiligabend romantisch in einer Bucht verbringen und erst am 29. für Evas und Konstantins Rückflüge wieder in den Hafen kommen. Nachdem wir noch Proviant aufnehmen mussten, um bis dahin gut zu leben, kamen wir leider erst am 24. so gegen 3 oder 4 aus dem Hafen raus. Unser Plan war deswegen, die Nacht noch direkt in der Bucht vor der Marina zu verbringen und dann am 25. weiter zu fahren in eine hoffentlich ruhigere Bucht. Die Bucht vor Le Marin ist voller Untiefen und nachdem ich uns aus dem Hafen rausgesteuert hatte, habe ich das Steuer dann lieber an Pedro übergeben. Einige Untiefen waren auch zu sehen, die haben wir dann lieber mal umschifft. Als wir uns dann ungefähr ausgeguckt hatten, wo wir ankern wollten und auf dem Weg dorthin waren, stoppte Sirena plötzlich.
Die Sandbank haben wir leider auf der Karte übersehen…. Somit saßen wir erstmal fest. Auch sofortiger Rückwärtsgang hat leider nicht geholfen. Also haben wir einen Notruf abgesetzt. Prompt kamen auch einige Dinghis um uns zu unterstützen und die Seenotrettung nahm auch Kontakt mit uns auf. Nachdem genauestens untersucht worden war, wie die Lage unter Wasser ist, war der Plan klar: eines der Dinghis würde uns mithilfe des Spinnakerfalls in Schräglage bringen, alle anderen würden mithelfen, uns aus der Sandbank zu kriegen. Und unser Motor Emma würde natürlich die Hauptarbeit machen. Gesagt, getan, los gings!
Einige Versuche später bemerkte Pedro, dass unser Motor qualmte und der ganze Salon verraucht war. Deswegen mussten wir die Aktion leider erfolglos abbrechen 🙁
Also wurde es ein schräger Heiligabend auf der Sandbank. Zum Glück waren wir alle nicht so weihnachtlich drauf und hatten nichts Großes geplant. So wurde es einfach ein leckeres Abendessen und gemütliches Beisammensein. In der Nacht gab es wieder Nachtwachen, damit wir nicht abgetrieben würden, falls wir „aus Versehen“ freikommen sollten. Zum Hochwasser nachts um 1 hat Pedro nochmal einen Versuch gestartet, uns freizubekommen, leider auch erfolglos.
Am nächsten Morgen kam dann die Seenotrettung mit 5 Mann auf einem kleinen Boot an. Erstmal ist ein Taucher runtergegangen und hat sich die Situation angeguckt, dann haben wir noch gewartet, bis uns neues Getriebeöl geliefert wurde, da dieses am Vorabend wohl verbrannt war. Nach einem kurzen Test, ob alles noch geht, wurden wir dann von der Sandbank gezogen. Ein kleiner Ruck mit 400 PS und schon waren wir frei.
Leider währte die Freude nicht lange: schon nach wenigen Metern lief das Getriebe nicht mehr. Somit haben wir ganz schnell unseren Anker ausgeworfen und lagen damit manövrierunfähig aber schwimmend vor Anker. Interessanterweise war die Seenotrettung teurer als die Coronatests in St. Lucia gewesen wären. Also anscheinend sollten wir unser Ankommen in der Karibik bezahlen….
Den 25. haben wir also vor Anker verbracht, allerdings bei Wassertiefen zwischen 3 und 4 Metern, was nicht gerade angenehm ist. Was mit dem Getriebe war, wussten wir noch nicht, deswegen haben wir nochmal Öl nachgefüllt und ausgiebiger getestet.
Am 26. wollten wir uns dann umlegen, um an einen Ankerplatz zu kommen, mit dem wir uns wohlfühlen. Und wieder das Spiel: nach kurzer Zeit ging das Getriebe nicht mehr. Wieder konnten wir uns einigermaßen verankern, aber lagen jetzt zwischen 2 Sandbänken und mit einem Anker, dem wir nur so halb getraut haben. Deswegen haben wir noch einen zweiten Anker ausgebracht und konnten damit erstmal einigermaßen leben.
Nachdem der 27. ein Sonntag war, sind wir da einfach an den Strand gefahren und haben versucht, unsere blöde Situation zu vergessen.
Am 28. hat Pedro dann einen Mechaniker gefunden, der uns auch an eine Mooring schleppen konnte. Und da liegen wir jetzt. Das Getriebe wird am 5. Januar ausgebaut und repariert und solange sind wir hier und machen Urlaub.
Am 29. sind Eva und Konstantin gefahren, so dass wir jetzt zu dritt auf dem Schiff sind. Seitdem Rike im Oktober aufs Schiff kam, ist das jetzt das erste Mal, dass wir länger als Familie ohne Gäste sind.
Jeden Tag erledigen wir eine kleine Aufgabe am Schiff und ansonsten haben wir Zeit als Familie. Das war bisher recht selten, da immer die Vorbereitungen für den Atlantik Priorität hatten. Jetzt müssen wir uns selber erstmal daran gewöhnen, dass wir langsamer machen können.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo Sirena Crew, Frohes Neues Jahr! Heiliges Kanonenrohr, das war ja ein abenteuerliches Weihnachten für euch. Gut, dass es „nur“ das Getriebe ist, welches Schaden genommen hat. Das kriegt der Schrauber schon hin.
Noch ne schöne Zeit in der Karibik wünsche ich euch und IMMER EINE…na ihr wisst schon…UNTERM KIEL!!
LG, -ULISSES-
Frohes Neues euch!
Ui ui ui, das klingt ja turbolent. Ich hoffe, ihr könnt die Zeit zu dritt richtig genießen und dass die liebe Sirena schnell wieder gesund wird.
Liebste Grüße aus dem verschneiten Fläming =)